Einbecker Bienenumleitungssystem ®
nach Gerhard Dietrich

Mein Weg zur Imkerei

  • In Leisnig, Sachsen, bin ich aufgewachsen und mein Onkel war es, der mich als 14-jähriger Junge zum Staunen brachte. Das Bienenleben hinter den Glasscheiben einer Freudensteiner Beute fesselte meinen Blick. Er legte damals, 1934, den Grundstein für meine bis heute bestehende Faszination an der Welt der Bienen.
  • Nun ging meine berufliche Entwicklung einen ganz anderen Weg. Gott sei Dank, heil aus dem Krieg zurückgekehrt, wurde Metall das Material, das ich bearbeitete. Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen und besonders das Gewindewirbeln bestimmten meine Arbeitswelt. Mit 56 Jahren machte ich mich dann selbstständig. Endlich konnte ich meinen Ideen, die insbesondere zur Optimierung von Produktionsverfahren führten, freien Lauf lassen und sie nutzbringend einsetzen.
  • Die Imkerei betrieb ich kontinuierlich seit 1949. Nach Völkerführungen mit Hinterbehandlungsbeuten und Blätterbeuten habe ich mich Ende der 50ger Jahre für die Magazinimkerei und später auch für die Trogbeutenimkerei entschieden.
  • Die zunehmende berufliche Beanspruchung in den Jahren meiner Selbsständigkeit haben mich immer wieder nach Optimierungen in der Imkerei suchen lassen und so habe ich in den vergangenen 15 Jahren eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, effektiv und zeitsparend zu imkern.
  • Diese letztlich einfache Methode der Schwarmvermeidung sichert die Honigerträge und gewährleistet gleichzeitig die Erstellung starker und gesunder Völker für die kommende Saison. Völkerverluste und den Einsatz von Ameisensäure zur Varroenreduzierung konnte ich damit kontinuierlich auf ein Minimum reduzieren. Mit meiner neuen Betriebsweise der äußeren Bienenumleitung hoffe ich, den rückläufigen Imkerzahlen entgegen zu wirken und die Freizeitimkerei für junge Menschen wieder attraktiver zu machen. Die robuste und ertragsichere Völkersteuerung ist besonders für den Anfänger geeignet. Dem jungen Imker bleibt es erspart, dass die Völker, bevor er "sie im Griff" hat, in Schwärmen von dannen ziehen.
  • Zahlreiche innovationsfreudige Imker haben in den vergangenen Jahren ihre Erfahrungen mit der Bienenumleitung sammeln können. Das Echo auf meine Entwicklungen ist bei den Anwendern überaus positiv ausgefallen. Neue Wege in der Imkerei zu beschreiten, die eingelaufenen Pfade zu verlassen, fällt vielen Imkern jedoch noch schwer. Aber die Imker, die den „Umleitungsgedanken“ durchdrungen haben, werden, so denke ich, nie wieder auf herkömmliche Weise imkern.
  • Die Imkerei mit der Bienenumleitung funktioniert, ist zeitsparend, kostengünstig und wirklich „bio-logisch“!
  • Sagen Sie es weiter!
  • Durch die nunmehr national und international zunehmende Verbreitung des Einbecker Bienenumleitungssystems und meines Handbuches werden sich, so hoffe ich, die Forschung und die Versuche zu den einzelnen Verfahren ständig weiterentwickeln. Die möglichen Varianten und Kombinationen der Betriebsweisen sind noch längst nicht ausgeschöpft. Über einen Erfahrungsaustausch und über Rückmeldungen experimentierfreudiger Kollegen freue ich mich.
  • Gerhard Dietrich
  • Gerhard Dietrich
  • Blätterbeutenstand nach Original Blidon
  • Wanderwagen
  • Im März 2016 verleiht der Landesverband Hannoverscher Imker e.V. Gerherd Dietrich wegen hervorragender Verdienste an der Imkerei die Lehzenmedaille der Imkerlandesverbände in Niedersachsen.
  • Besuch der Grünen am 07.09.2017. Landwirtschaftsminister Meyer informiert sich über das Einbecker Bienenumleitungssystem.
  • Im Oktober 2018 verstarb Gerhard Dietrich im Alter von 98 Jahren.

Margret Dietrich-Parpart © 2019